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Die Alpha-Aurigiden |
Einführung
Die Aurigiden sind ein Meteorschauer, der normalerweise wenig in Erscheinung tritt. Es handelt sich dabei um Staubteilchen, die der langperiodische Komet Kiess (C/1911 N1) bereits vor Jahrtausenden in den Weltraum abgegeben hat. Der Radiant liegt im Sternbild Fuhrmann (Auriga) nahe des bekannten Sterns Kapella (= Alpha Aurigae). Ohne Vorwarnung kam es am 31.08.2019 zu einem kleineren Ausbruch der Aurigiden, welcher eine ZHR von 62 erreichte. Aufgrund der dabei gewonnenen Daten wurde von mehreren Spezialisten am 31.08.2021 gegen 23:30 ein weiterer Ausbruch mit einer ZHR zwischen 50 und 100 erwartet, welcher denn auch im errechneten Zeitfenster eintrat und ebenfalls im Radio-Bereich nachgewiesen wurde. Vorhersagen für zukünftige Ausbrüche der Aurigiden liegen aktuell nicht vor. |
Geschichte der AurigidenIn der Nacht vom 31.08. auf den 01.09.1935 beobachteten Astronomen, darunter Cuno Hoffmeister, in Sonneberg/Thüringen einen bis dato unbekannten Meteorschauer, der immerhin eine ZHR von 30 erreichte. Der Radiant lag im Sternbild Fuhrmann (Auriga) unweit des hellen Sterns Kapella (Alpha Aurigae), daher die Bezeichnung Alpha-Aurigiden. Als Ursprungskomet identifizierte man C/1911 N1 (Kiess), einen langperiodischen Kometen mit einer Umlaufszeit von etwa 2000 Jahren. Überraschend war, dass die verstärkte Meteoraktivität erst 24 Jahre nach der Sonnennähe des Kometen eintrat. Zwar stellte Hoffmeister fest, dass er selbst vereinzelte Sternschnuppen dieses Schauers bereits 1911, 1929 und 1930 beobachtet hatte, doch von einem permanenten, jährlich wiederkehrenden Schauer konnte nicht die Rede sein. Offenbar war die Erde 1935 zufällig auf eine Staubwolke in der Bahn des Kometen getroffen. Dass die Aurigiden in den folgenden Jahrzehnten nicht mehr in Erscheinung traten, bestätigte Hoffmeisters Theorie. Erst 1979 und 1980 wurde der Meteorschauer wieder beobachtet, wobei die ZHR beide Male bei etwa 9 lag. Am 01.09.1986 kam es dann zu einem Ausbruch, der demjenigen von 1935 vergleichbar war, wobei es sich im Schnitt um recht helle Sternschnuppen handelte. Das Geschehen wiederholte sich noch einmal am 01.09.1994. Der 1936 erschienene Artikel, in welchem Cuno Hoffmeister die Entdeckung der Aurigiden mitteilt.
Die Vorhersage von Meteorschauern, die durch langperiodische Kometen verursacht werden, steckt noch in einem frühen Stadium. Dennoch wagte Peter Jenniskens auf Grundlage mathematischer Modelle die Prognose, dass es am 01.09.2007 um 11.33 UT (+/- 20 Minuten) zu einem erneuten Ausbruch der Aurigiden kommen würde, wobei die ZHR mit etwa 200 deutlich höher liegen sollte als 1925, 1986 und 1994. Man durfte in diese Vorhersage durchaus einiges Vertrauen setzen, denn der gleiche Autor hatte bereits erfolgreich den Ausbruch der Alpha-Monocerotiden im Jahr 1995 vorher berechnet, die ebenfalls Produkte eines langperiodischen Kometen sind. |
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